«Charisma ist die Qualität, die Leute dazu bringt, dir zu folgen. Es ist die Fähigkeit, zu inspirieren.»

Laut diesem Zitat des US-amerikanischen Geschäftsmanns und Autors Lido 'Lee' Iacocca handelt es sich bei Charisma um eine Fähigkeit und ist somit also erlernbar. Cool! Denn die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren, zu animieren und sie dazu zu bringen, dir – beziehungsweise deinen Ideen – zu folgen, verwandelt jeden Vortrag und jede PowerPoint-Präsentation praktisch zum Selbstläufer.

Aber machen gelernte Rhetorik-Anwendungen, das bewusste Einsetzen der Körpersprache und einstudierte Gesten schon eine charismatische Bühnenpräsenz aus? Ist Charisma tatsächlich nur Schein anstatt Sein? Oder ist Charisma doch ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, über das sich manche freuen und das andere nie haben werden? Und wenn wir schon dabei sind: Was ist Charisma überhaupt?

Diesen Fragen möchte ich in diesem Blogbeitrag etwas auf den Zahn fühlen.

Was ist Charisma?

Im Jahr 2012 setzte sich die Zeitschrift «der Spiegel» mit dem Thema auseinander. Nach einem vielversprechenden Anfang des Leitartikels wurde es im weiteren Verlauf immer klarer, dass nichts klar ist. Das Thema Charisma-Forschung bringt wohl auch gestandene Journalisten wie Matthias Matussek an seine Grenzen. Er schrieb im Artikel:

«Der unübersichtlichen Charisma-Forschung lässt sich eindeutig Folgendes entnehmen: Es ist angeboren. Oder auch nicht. Es ist erlernbar. Es ist eine Sache der Umstände. Ich weiss es auch nicht.»

Fest steht, dass sich der Ausdruck Charisma aus dem griechischen ableitet und dort ganz grob mit «Gnadengabe» und dann im frühen Christentum mit «Gottesgabe» übersetzt wird. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte wurde Charisma als Begabung ausgelegt. Der Soziologe Max Weber (1864-1920) setzte sich ausführlich mit dem Thema auseinander. Er kam zu dem Schluss, dass Charisma – beziehungsweise das charismatische Führen – die Begabung ist, seine Mitmenschen zu inspirieren, und dass es somit die Macht verleiht, Sozialstrukturen zu verändern. Demnach ist Charisma also eine Gabe. Und Gaben lernt man nicht. Gaben bekommt man geschenkt.

Das sind super News für alle Charismatiker! Alle anderen müssen dann wohl in den sauren, wenig inspirierenden Apfel beissen und sich mit ihrem un-charismatischen Schicksal abfinden. Oder?

Charisma kann man nicht lernen – charismatisch zu sein, dagegen schon!

In den FolienWerke-Rhetorik-Workshops lege ich dir geniale Tools und Fähigkeiten in die Hände, mit denen deine Vorträge nicht nur am Rande wahrgenommen, sondern gehört, verstanden und – vor allem – gefühlt werden. Dazu bedienen wir uns beispielsweise dem bewussten Einsatz unserer Körpersprache, bauen deine Redekunst aus, gehen auf Argumentations-Techniken ein und feilen an deiner gesamten Bühnenpräsenz. All das lässt sich üben. All das steigert dein Selbstbewusstsein und macht dich charismatischer. All das macht dich aber leider nicht zu einer Charisma-Bombe, die jeden Raum einnimmt, deren Aura beinahe greifbar ist und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Das kann dir kein anderer Mensch beibringen. Lass dich da auch nicht von den zahlreichen Charisma-Trainings, -Seminaren, -Workshops und -Onlinekursen blenden, die sich zuhauf im Internet finden. Charisma ist ein Persönlichkeits-Attribut. Und du alleine hast es in der Hand, dieses Attribut auszubauen.

So kannst du dein Charisma entwickeln

Die ganzen Rhetorik-Tricks und Vortragstechniken, die ich dir in unseren Workshops vermittle, sind im Grunde «nur» Tools, um dein eigenes Charisma noch besser in Szene zu setzen. Doch wenn es darum geht, dein Charisma an und für sich zu entwickeln, dann musst du in dir selbst den Hebel ansetzen.

Um zu erkennen, wie du dein Charisma stärken kannst, ist es wichtig zu verstehen, was eine charismatische Persönlichkeit ausmacht.

• Die Person ist sich im Klaren darüber, warum sie tut, was sie tut. Sie kennt ihre Ziele ganz genau.
• Sie ist ihrer selbst bewusst. Sie kennt ihre Werte, ihre Schwächen und ihre Stärken. Sie kümmert sich um all jene Dinge, die sie glücklich machen. Die sie erfüllen und ihr die Kraft geben, die gesetzten Ziele zu erreichen.
• Sie ist sowohl auf emotionaler als auch auf sozialer Ebene kompetent. Mit anderen Worten: Sie ist mit sich im Reinen und somit offen für Schicksale und Lebensgeschichten anderer. Dieser Punkt unterscheidet den Charismatiker vom Narzissten. Der Charismatiker hört zu und ist den Verschiedenheiten anderer gegenüber tolerant. Somit fällt es der Person leicht, andere Menschen mit ihren Worten zu erreichen.

Ja ... auch das hört sich erstmal wieder nach Räucherstäbchen und tibetanischer Klangschalenmassage an, aber genau dies sind nun mal die Merkmale einer charismatischen Persönlichkeit. Und genau hier kannst du ansetzen.

Selbsterkenntnis, Selbstreflexion, das Erkennen deiner Stärken und Schwächen, das Setzen von Zielen sowie die Fähigkeit, nicht nur an dich zu denken, sondern vor allem aus den Augen deiner Mitmenschen zu sehen und dementsprechend zu agieren, machen dein Charisma aus.

Du kannst auch ohne gigantisches Charisma charismatisch sein!

Ganz wichtig: Mach dich deswegen nicht verrückt! Nur wenigen Menschen wird ein starkes Charisma in die Wiege gelegt, und nicht jeder davon bewirkt mit seiner einnehmenden Persönlichkeit Gutes. Schon die Erkenntnis, dass du dein Charisma weiterentwickeln möchtest, macht dich charismatisch. Und: Ein Blick in die Politik, ins Showbiz oder in die Geschäftswelt beweist, dass auch Menschen mit wenig charismatischer Ausstrahlung erfolgreich sein können. Es gibt tatsächlich mehr Merkels als Obamas.

Fakt ist, dass du jetzt in diesem Moment das Zeug dazu hast, grossartige Präsentationen zu halten und jede Vortragsbühne zu rocken. Solltest du dir in dieser Hinsicht noch nicht sicher sein, dann melde dich bei mir. Ich gebe dir gerne ein paar Pointer und Tipps, wie du deine charismatische Bühnenpräsenz weiterentwickeln kannst.

Ansonsten freue ich mich schon auf dein Feedback zum Artikel. Nutze dazu einfach das Kommentarfeld.