27. Juli 2022 · Ellen Riesterer

Wie du die ersten 60 Sekunden einer Präsentation meisterst - #74

Der erste Eindruck ist im Falle eines Vortrags eine einseitige Angelegenheit. Du stehst im Fokus. Die ersten 60 Sekunden sind demnach also extrem wichtig.

Die höchste Hürde deiner Präsentation ist der Erstkontakt mit dem Publikum.

Dass der erste Eindruck sehr oft über Erfolg oder Scheitern einer Beziehung bestimmt, ist nichts Neues. Ob das ein erstes Kennenlernen bei einem Blind-Date ist, beim Vorstellungsgespräch, der neue Nachbar und natürlich auch, wenn du zum ersten Mal deinem Publikum gegenüberstehst. Nur gibt es hier einen bedeutenden Unterschied: Der erste Eindruck ist im Falle eines Vortrags eine völlig einseitige Angelegenheit. Du – und nur du allein – stehst im Fokus. Die ersten 60 Sekunden einer Präsentation sind demnach also extrem wichtig. Wie du diese erste Hürde meisterst und worauf du achten solltest, erfährst du in diesem kurzen Blogbeitrag.

Der erste Eindruck entsteht auf einer rein visuellen Ebene

In Neudeutsch würde man sagen: Du wirst abgecheckt. Und zwar von Kopf bis Fuss. Deine Frisur, dein Gesichtsausdruck, dein Blick, dein Gang, die Kleidung, die Handbewegungen, eventuelle Ticks oder nervöse Gesten, wo stellst du dich hin, wie stehst du da, welche Schuhe hast du an, passen die Socken zur Krawatte, usw. Dann geht der Blick wieder in Richtung Gesicht, um zu sehen, ob du Blickkontakt herstellst oder wie ein verschrecktes Kitz ins Leere starrst. Ist der visuelle «Body-Check» abgehandelt, wird noch schnell deine Eröffnungsfolie überflogen.

Für all das benötigt dein Publikum keine 10 Sekunden. Laut neuesten Erkenntnissen fällen Menschen ihr erstes Urteil über eine andere Person sogar in zwei bis drei Sekunden. Dass du in diesem kurzen Augenblick höchstwahrscheinlich nicht jeden deiner Zuhörer direkt vor Begeisterung vom Hocker reisst, liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

Bereite dich also schon im Vorfeld deiner Folienpräsentation auf dein Publikum vor. Wie du das am besten bewerkstelligen kannst, erfährst du in unserem Blogartikel «Das Publikum – Der Kern deiner Präsentationsvorbereitung». Durch eine Analyse deines Publikums kannst du deine Präsentation möglichst zielgruppengerecht vortragen. Zudem kannst du evaluieren, welcher Kleidungsstil gut passt und wie du dich am besten Auf der Bühne bewegst. Jung, spritzig und dynamisch oder doch eher ruhig, autoritär und sachlich.

Die Aufmerksamkeit steht und fällt mit deinen ersten Worten

Welchen Impakt eine gute Präsentationseröffnung hat, weisst du sicherlich aus eigener Erfahrung – wenn nicht als Redner, dann zumindest als Zuhörer. Ein zaghaftes Klopfen auf das Mirko und ein hingehauchtes «Guten Abend meine Damen und Herren» erstickt jede Vorfreude auf das Thema im Keim. Es gilt also, schon mit den ersten Worten für Spannung zu sorgen und die Aufmerksamkeit deines Publikums von Anfang an auf dich zu ziehen. Wie das am besten geht, haben wir in unserem Artikel «Die Präsentations-Eröffnung – Sorge für offene Ohren» ausführlich beschrieben.

Wenn etwas schief geht, dann meistens am Anfang der Präsentation

Du hast die Bühne betreten, dich bei deiner Zuhörerschaft vorgestellt und würdest nun mit der perfekt ausgearbeiteten Anfangs-Slide deine Folienpräsentation beginnen – wenn der Beamer in diesem Augenblick nicht in Streik getreten wäre. Oder dein Laptop sich aufgehängt hätte, der Bildschirm nicht funktioniert, die Batterien im Laserpointer schlappmachen, das Mikro den Geist aufgibt, und so weiter.

Fakt ist, dass ein solcher Fauxpas fast immer in den ersten Minuten einer Präsentation passieren. Warum das so ist, steht in den Sternen geschrieben. Dass es so ist, haben uns dagegen schon viele routinierte Redner und Präsentatoren bestätigt.

Also: Wappne dich! Check kurz vor dem Vortrag noch einmal alle technischen Geräte, überprüfe die Anschlüsse, schalte probehalber das Licht an und aus und lass die Rollos einmal hoch und runterfahren. Ja. Schon klar. Besonders die letzten zwei Punkte scheinen völlig überzogen und paranoid. Das sind sie auch. Mach es aber trotzdem.

Denn: Es gibt bekanntlich nichts, was es nicht gibt!

(Wir sprechen da aus Erfahrung!)

Wie bereitest du dich auf die ersten 60 Sekunden einer Präsentation vor? Findest du, dass dieses Zeitfenster zu weit oder zu kurz gesteckt ist? Oder bist du gar der Meinung, dass die ersten paar Augenblicke einer Präsentation nicht wichtiger sind als die restliche Zeit eines Vortrags? Und dann würde ich nur zu gerne wissen, ob du ein paar lustige, peinliche oder besonders tolle Präsentationseröffnungen erlebt hast. Nutze einfach die Kommentarfunktion unter diesem Artikel.


Ellen

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Ellen

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