15. Februar 2021 · Michael Bäuerle

10 – 20 – 30: Die Kawasaki-Methode für Folienpräsentationen - #36

10 Slides, 20 Minuten, 30 Schriftgrösse – Diesen Rahmen soll eine Folienpräsentation laut Guy Kawasaki nicht sprengen. Alles darüber in unserem Blog.

O-Ton Guy Kawasaki: «Keep it short and keep it sweet.»

10 Slides, 20 Minuten, 30 Schriftgrösse – Diesen Rahmen soll eine Folienpräsentation laut Guy Kawasaki nicht sprengen. Das genügt laut seiner Meinung nämlich völlig, um eine Idee, ein Projekt oder ein Produkt vorzustellen. Alle anderen Pitches (Präsentationen), die diese Eckdaten überschreiten, sind – auch wieder seiner Meinung nach – reine Folter! Langweilig, nervenzehrend, anstrengend und schon gar nicht informativ. Was ist also dran an der Kawasaki-Methode? Woher kommt Guys krasse Einstellung gegenüber Folienpräsentationen, und für welche Vortragsthemen ergibt diese Herangehensweise Sinn?

Tinnitus, Vertigo, Übelkeit und Schweissausbrüche

Der Venture Capitalist (Risikokapitalgeber) aus den USA entwickelte diese Präsentationsmethode vornehmlich aus Selbstschutz. Guy leidet an einer Krankheit, die sich Menière-Krankheit (Morbus Menière) nennt. Klingeln in den Ohren, Schwindel-Attacken, Übelkeit und Tinnitus sind einige der Symptome, die episodisch auftreten. Die Medizin ist sich uneinig, wie dieses Leiden zustande kommt. Kawasaki ist sich dagegen ganz sicher: Stundenlange Monologe unsicherer Vorredner, «unterstützt» von 50+ Slides, die mit kleiner Schrift und vielen Grafiken vollgepackt sind.

In seinem Job «darf» sich Guy Kawasaki jeden Tag zig solcher Folienpräsentationen zu Gemüte führen, in denen junge Unternehmer von ihren Projekten überzeugen möchten. Das zehrt ganz offensichtlich an den Nerven und der Gesundheit. Kurzerhand steckte er einen Präsentationsrahmen, der sich vor allem bei «Pitches» – also bei Verkaufs- oder Projektpräsentationen – als feste Methode etabliert hat.

  • 10 Slides, die nur die aller wichtigsten Fakten hervorheben.
  • 20 Minuten Vortragszeit – maximal!
  • 30 ist die kleinste Schriftgrösse, die auf den Slides erlaubt ist.

Hier ein kleines Video, in dem Guy Kawasaki all dies in seinen eigenen Worten erklärt:

 

Die Kawasaki-Methode hat es in sich!

Eine Folienpräsentation zu entwerfen, die dein Produkt oder deine Idee optimal in Szene setzt, ist per se kein leichtes Unterfangen. Du willst schliesslich alle Vorteile highlighten, möchtest deinem Publikum alle nötigen Informationen liefern, das Vorgestellte verkaufen und dabei im besten Falle auch noch eine gute Figur abgeben.

Die Kawasaki-Methode geht die Präsentationsgestaltung eher pragmatisch an. Nicht die optimale Lösung zählt. Kawasaki forciert die beste Lösung. Und die ist bei Verkaufspräsentationen nun mal kurz, einprägsam, informativ und auf den Punkt gebracht, anstatt lang, ausführlich, schön, unterhaltsam und blümerant.

10 - 20 - 30

Die Kawasaki-Methode zwingt dich, bei der Vortragsgestaltung enorm zu kürzen. Und zwar so lange, bis du tatsächlich 10 Hauptpunkte hast, mit denen du deine Zuhörer überzeugst.

20 Minuten sind kurz. Keine Frage. Aber auch ein genialer Zeitrahmen, in dem dir die volle Aufmerksamkeit deiner Zuhörer gewiss ist. 20 Minuten, in denen es ganz pragmatisch um das Kernthema deiner PowerPoint-Präsentation geht. Nur Fakten – kein Blabla.

Schriftgrösse 30 zwingt dich ebenfalls dazu, nur die Schlüsselpunkte auf deine Slide zu setzen. Desto kleiner der Font, desto mehr wird der Redner verleitet und das Publikum gezwungen, die Informationen von der Slide abzulesen. In Konsequenz wird die Präsentation länger, der Vortrag langweiliger und das Publikum desinteressierter.

Wenn du deine nächste Präsentation nach der Kawasaki-Methode ausrichten möchtest, steht dir die geballte FolienWerke-Power zur Verfügung. Ein Anruf genügt!

 

Wie findest du die Kawasaki-Methode bei Folienpräsentationen? Hast du diese schon einmal angewandt? Und falls ja, ist es dir schwergefallen, deine PowerPoint-Präsentation auf den «Kawasaki-Standard» zu trimmen? Es wäre großartig, wenn du deinen Input zum Thema als Kommentar unter diesen Artikel gibst.


Michael

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