10. Juni 2020 · Michael Bäuerle

Tod durch PowerPoint?!

Tod durch PowerPoint gab es tatsächlich. Was dahinter steckt und wie du die grössten PowerPoint-Fails vermeiden kannst, erfährst du hier.

Man kann PowerPoint viel nachsagen. Dass es zu kompliziert ist, zum Beispiel. Oder dass der Urvater aller Präsentation-Softwares so viele Features und Tools aufweist, dass tatsächlich nur echte Experten die ganze Bandbreite von PowerPoint nutzen können. Und in diesen Vorwürfen steckt auch eine gute Portion Wahrheit. Aber umgebracht hat die Software noch keinen. Oder etwa doch?

Jedes System ist so gut wie seine Anwender

Mit dieser Weisheit vor Augen bekommt der mörderische Vorwurf deutlich mehr Gewicht. Schliesslich sind wir – die PowerPoint-User – für die Inhalte der Slides verantwortlich. Und dass eine Aneinanderreihung textschwangerer, bild- und farbloser, von Bullet-Points durchlöcherter Folien buchstäblich totlangweilig sind, das haben wir alle schon viel zu oft erlebt. Aber von einem tragischen Todesfall durch Langeweile im Meetingraum ist zumindest uns noch nichts bekannt. Wenn du dazu eine Story auf Lager hast, dann lass es uns bitte wissen.

Es sind also nicht die Präsentations-Programme, die uns in trauriger Regelmässigkeit in eine Art Meetings-Trance schicken. Es sind die Menschen. Den Schuh müssen wir uns anziehen: Wir sind schuld.

Tod durch schlechte PowerPoint-Slides

Ja. Das gab es schon. Leider. Einer der prominentesten Fälle trug sind am 1. Februar 2003 zu. An diesem Tag zerbarst das Columbia Space Shuttle beim Wiedereintritt in die Atmosphäre. Mit an Bord waren sieben Astronauten.

16 Tage zuvor – als das Shuttle auf den riesigen Raketen in Richtung Weltall abhob – trat ein vermeintlich kleiner Fehler auf. Ein Stück Isolierungsschaum von einer der Raketen löste sich und schädigte eine der Kacheln am linken Flügel des Raumschiffes. Die verantwortlichen Ingenieure von Boeing erkannten das Problem und dessen potenziell tödliche Risiken.

Diese Risiken präsentierten sie den verantwortlichen NASA-Mitarbeitern in einer 28-Slide starken PowerPoint-Präsentation. Nur Text – aber dafür reichlich. Viele unterschiedlich versetzte Bullet-Points. Kleine Schrift. Eine irreführende Überschrift. Der alles entscheidende Punkt, der zu einer Behebung des Problems vor Wiedereintritt geführt hätte, wurde erst ganz zum Schluss aufgeführt.

Zu diesem Zeitpunkt war keiner im Saal mehr aufnahmebereit. Das Problem wurde nicht wahrgenommen. Der Rest ist Geschichte.

Und genau an dieser Stelle möchten wir für PowerPoint und auch für alle anderen Präsentation-Programme eine Lanze brechen:

Wir sind in der Lage dazuzulernen. Wir alle können echt gute, packende, unterhaltsame und zugleich informative PowerPoint-Präsentationen ins Leben rufen.

Hier mal ein paar Basics, die du in jeder Folienpräsentation anwenden kannst.

Leben dank PowerPoint! 5 Tipps zur Foliengestaltung

Die aufmerksamen, treuen Leser unseres Blogs können – wenn sie wollen – hier ein wenig querlesen. Wir haben nämlich schon in vielen Blogbeiträgen erklärt, wie ihr mit nur wenigen Tricks und Kniffen wirklich grossartige PowerPoint-Präsentationen designen könnt. Wenn du aber zum ersten Mal auf unserem Blog unterwegs bist, dann helfen dir diese Tipps garantiert weiter.

1. Kostenloser Download unseres E-Books

Auf 19 prall gefüllten, unterhaltsam geschriebenen und vor Mehrwert geradezu platzenden Seiten stellen wir dir «Die 7 goldenen Regeln des Präsentierens» vor.

2. Mehr Bilder

Unsere Gehirne nehmen Bilder wahr. Auch Schrift nehmen wir auf den ersten Blick als Bild wahr. Und mit dieser Erkenntnis hast du auch schon das wohl stärkste Tool zur Foliengestaltung in der Hand. Nutze Bilder auf den Slides, die deinen gesprochenen Vortrag untermalen. Suche Bilder aus, die Emotionen erwecken.

3. Weniger Text

Wer seine Folien als eine Art «Teleprompter» nutzt, kann sich das Präsentieren derselben auch gleich schenken. Handouts tun es in diesem Fall auch. Wenn wir unser Publikum mit textreichen Slides dazu «zwingen», während des Zuhörens den gleichen Stoff simultan mitzulesen, dann haben wir jegliche Chance auf Aufmerksamkeit verspielt.

4. Weniger PPT ist mehr

Weniger Slides, weniger Text, weniger Inhalt auf den Folien. Kurz: Weniger PowerPoint – mehr von dir. Du spielst bei deiner Präsentation die Hauptrolle. Die Slides sind nur dazu gedacht, deinen Vortrag visuell zu unterstützen.

5. Expertenrat ist Gold wert

Du hast uns ertappt: Hier kommt etwas Eigenwerbung. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass man von Menschen, die sich mit einem Thema wirklich gut auskennen und dieses Fachwissen auch gut vermitteln können, am meisten lernen kann. Mit anderen Worten: Unsere PowerPoint- und Präsentations-Workshops machen dich zum PPT-Rockstar!

 

Kanntest du die traurigen Hintergründe des Challenger-Unglücks? Hast du vielleicht eine ähnliche oder – besser – lustigere Geschichte zu PPT-Fails auf Lager? Im Kommentarfeld kannst du die gerne teilen.


Michael

Autor:in

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