Präsentieren 101.
Die komplette Werkzeugkiste für Präsentationsprofis.
22. Februar 2021 · Lorena Muñoz
Mit Kritik richtig umgehen, ist eine echte Herausforderung. Konstruktive Kritik geben allerdings auch. Erfahre mehr zum Thema in unserem Blogbeitrag.
"Man gewinnt immer, wenn man erfährt, was andere von uns denken." JWG
Obwohl Feedback geben und annehmen zum herkömmlichen Teil des Arbeitsprozesses geworden ist, hält sich die Begeisterung daran in Grenzen. Dies auf beiden Seiten, dem Feedbackgebenden und demjenigen, der es erhält. Das liegt meistens daran, dass Feedback und Kritik gleichgestellt werden. Dabei wäre es eigentlich wichtig, zwischen den beiden Praktiken zu unterscheiden. Kritik dient in erster Linie dazu, einen Mangel zu bekunden. Feedback hingegen beurteilt das Geleistete, was durchaus erschliessen kann, dass es gar nichts zu bemängeln gibt.
Im Alltag wird beides trotzdem gerne in einen Topf geworfen. Folglich begegnen wir beidem gleich: mit Unbehagen. Jeder, der Kritik äussert, kennt es, selber Kritik zu erhalten und erinnert sich an das mulmige Gefühl im Magen, sobald diese ansteht. Das ist eigentlich schade, denn Feedback und Kritik gilt es in erster Linie konstruktiv zu verstehen.
Das Wort Konstruktivität färbt die Praktiken grundsätzlich schon einmal positiv. Und das stimmt, denn wo verbleiben wir ohne Feedback oder Kritik? Sie sind die nötigen Strategien, um Reflexion anzuregen und weiterzukommen. Trotzdem ist Kritik oder Feedback erhalten nie schön, auch dann nicht, wenn noch so sanft formuliert wird. Besonders schade ist dies beim Feedback, auf das man sich durchaus sollte freuen können.
Ein weiterer Grund der hinzukommt ist, dass oft die Feedbackgebenden es gar nicht so gut beherrschen, ihr Feedback konstruktiv zu formulieren. Wie du Kritik und Feedback künftig besser von einander unterscheiden, annehmen oder selbst geben kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Der Übergang zwischen Feedback und Kritik ist nicht fest, sondern erfolgt relativ fliessend. Im Grunde kann Feedback als die sanftere und motivierende Version von Kritik verstanden werden. Kritik zeigt meist ein Fehlen von Wünschenswertem auf. Feedback hingegen kann auch das Aufzeigen von positiven Merkmalen sein. Die Unterscheidung ist oftmals nicht so wichtig, wie die eigene Grundeinstellung gegenüber Anmerkungen von anderen.
Feedback ist eine knifflige Sache mit zwei Seiten. Auf Seiten der Person, die das Feedback erhält, ist es wichtig, das Geäusserte nicht auf sich selbst zu beziehen. Denn sobald Bewertungen der Sache als persönlicher Angriff verstanden werden, ist es mit der Konstruktivität des Gesagten vorbei. Seitens der Person, die das Feedback formuliert, muss darauf geachtet werden, dass sich das Feedback ausschliesslich auf die Sache selbst beschränkt. Schliesslich sollte durch Feedback kein gegeneinander entstehen, sondern gemeinsam der richtige Schritt nach vorne gefunden werden.
Kritik (oder Feedback) geben geht nicht, ohne dabei ein Urteil zu fällen. Die geleistete Arbeit wird bewertet und begutachtet. Dieser Aspekt ist wichtig, jedoch auch der, vor dem sich diejenigen, an die sich die Kritik wendet, am meisten scheuen. Trotzdem ist der Mehrwert von Kritik und Feedback nicht ausser Acht zu lassen. Die unterschiedlichen Blickwinkel zu verschränken und gemeinsam auf die beste Lösung hinzuarbeiten, ist der Schlüssel zum Erfolg.
Es spielt selten eine Rolle, wie gut gemeint das Feedback ist oder dass blumig formuliert wird. Derjenige, der Kritik übt, hüllt sich für alle anderen automatisch in den Umhang des unsympathischen Besserwissers. Dies erschwert das Annehmen und Äussern von Kritik gleichermassen. Man gerät in die Defensive und das Geäusserte wird als verletzend oder beleidigend abgetan. Mit dieser Haltung fällt es schwer, das Feedback noch als gutgemeint und wertvoll wahrzunehmen. Statt dessen wächst die Antipathie gegenüber dem "Besserwisser" und man fühlt sich in der eigenen Persönlichkeit gekränkt.
Seitens des Feedbackgebers ist die wachsende Antipathie durchaus spürbar. Sie wird sogar erwartet, da sich jeder Kritiker schon in der Rolle des Kritisierten befindet hat. Die Erwartung unbeliebt zu werden, erschwert das Feedback geben. Da niemand es mag, als Besserwisser zu gelten, hält die Sorge, als solcher betitelt zu werden, gerne davon ab, überhaupt Kritik zu äussern. Auf diesem Weg kann zwar ein Konflikt umgangen werden, man nimmt jedoch in Kauf, nicht wirklich weiter zu kommen.
Ein Verständnis für das Gegenüber ist gefragt. Dies seitens der Person, die das Feedback erhält, als auch seitens der Person, die das Feedback gibt. Die Rollen können gut eingenommen werden, wenn beide verstehen, dass es nicht um ein gegeneinander geht, sondern dass gemeinsam eine gute Lösung gefunden wird. Der Umgang sollte respektvoll sein. Es ist leichter, die Kritik an der Sache als solche wahrzunehmen, wenn einander auf Augenhöhe begegnet und die Persönlichkeit ausser Acht gelassen wird.
Was steckt dahinter?
Bevor du dein Feedback gibst, solltest du dich fragen, welches deine Absichten sind. Was erhoffst du, in deinem Gegenüber auszulösen? Weder das Feedback noch die Kritik sollte dafür genutzt werden, um dich selber besser darzustellen. Schon gar nicht auf Kosten anderer. Schau dir somit ehrlich an, welchen Hintergrund dein Feedback hat und handle dem entsprechend. Im besten Fall benutzt du das Feedback nur dann, wenn du deinem Gegenüber zum nächsten Schritt verhelfen willst.
So äusserst du Feedback und Kritik
Eines vorweg: Wenn dir gegenüber Feedback oder Kritik geäussert werden, kannst du selbst entscheiden, ob du dies annehmen willst, oder nicht. Grundsätzlich ist es natürlich ratsam, dass du dich gegenüber Feedback nicht verschliesst. Es darf dir jedoch bewusst sein, dass Kritik nicht in jedem Fall berechtigt ist. Frag dich somit immer als erstes, ob du dich damit überhaupt auseinandersetzen solltest, oder nicht.
Wenn du dich dazu entschieden hast, das Feedback oder die Kritik anzunehmen, gehst du am besten folgendermassen damit um:
Worin unterscheiden sich für dich Kritik und Feedback? Hast du eigene Tipps, wie du Kritik und Feedback abgibst oder annimmst? Lass es mich wissen - gerne auch konstruktiv kritisch.
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