23. März 2022 · Michael Bäuerle

Körpersprache Präsentationen Teil 2: Power der non-verbalen Kommunikation - #55

Bereits letzte Woche haben wir das Thema Augenkontakt in Präsentationen angesprochen. Diese Woche lernst du, Tipps und Tricks zur richtigen Körperhaltung und was du mit den Händen machen kannst. Entfessle die Power der Körpersprache bei Präsentationen! 👤💯

Wortlos überzeugen: Die Kunst der perfekten Körpersprache bei Präsentationen.

Es gibt eine Sprache, die jeder Mensch auf der Welt versteht. Ohne Worte. Nur durchs Betrachten. Die Körpersprache ist so alt und so universal, wie die Evolutionsgeschichte aller Lebewesen auf der Welt. Gewisse Haltungen, Gesten oder Blicke drücken Gemütszustände wie Angst, Freude, Wut oder Wohlbefinden aus. Bestimmte Körperhaltungen signalisieren Zuneigung, Ablehnung, Interesse oder Unsicherheit. Verwunderlich ist allerdings, dass zwar jeder Mensch die Körpersprache des anderen instinktiv lesen kann, doch nur die wenigsten wissen, diese unglaublich kraftvolle, non-verbale Sprache für sich zu nutzen. Wie du die Power der Körpersprache bei Präsentationen entfesseln kannst, ist Thema dieses Artikels.

Der erste Eindruck spricht Bände!

Es gibt ganz bestimmte Rednertypen, denen man bei Präsentationen immer wieder über den Weg läuft. Da wäre der unsichere Typ. Der mit ständigem Griff ins Haupthaar, leicht vorgebeugtem Oberkörper und verschränkten Armen die Bühne betritt. Schon bevor er auch nur ein Wort über seine leicht bebenden Lippen gebracht hat, weisst du, dass die Präsentation zu 99% konfus und anstrengend wird. Dann gibt es den Dominator! Der weiss alles – oder zumindest zu wissen glaubt. Das einstudierte Siegerlächeln, die vorgestreckte Brust, der übertrieben breite Stand, ausladende Armbewegungen. Dass dieser Vortrag laut, reisserisch, egozentrisch und wahrscheinlich vom Inhalt her eher flach wird, liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

Das sind nur zwei von vielen Typen, die man schon nach den ersten Sekunden der Präsentation einzuordnen weiss. Ohne, dass auch nur ein Wort gefallen ist. Nun stellt sich die Frage, welcher Typ du bist. Oder besser noch: Welcher Typ du sein möchtest?

Die Antwort: Du willst Kompetenz ausdrücken, ohne überheblich zu wirken. Du möchtest mit deinen Gesten das Kernthema hervorheben. Du willst, dass dir das Publikum vertraut. Deine Körpersprache soll Sympathie wecken, Lockerheit versprühen und Lust machen, deinen Worten zu lauschen.

Hier ein paar Tipps, wie du das alles mit deiner Körpersprache erreichen kannst.

Die gerade Körperhaltung

Beim Referieren ist es wichtig, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen und den Rücken gerade zu halten. Das hört sich einfach an, bedarf aber etwas Übung. Versuche es doch mal, und stell dich ganz normal und bequem hin. Das Körpergewicht wird von uns in der Regel auf ein Bein verlagert – das «Standbein». Das «Spielbein» ist somit agiler und kann schneller reagieren, wenn man zum Beispiel angestossen wird. Was dann aber passiert, ist, dass deine Hüfte einknickt und der Eindruck entsteht, dass du das Kernthema der Präsentation zu «lässig» vertrittst. Es verliert für den Betrachter also an Bedeutung. Nun musst du nicht wie GI-Joe beim Morgenapell auftreten, aber dennoch das Körpergewicht gelichmässig auf beide Beine verteilen und den Rücken aufrichten. Die Füsse sollten schulterbreit auseinanderstehen. So strahlst du Selbstsicherheit aus, wirkst grösser und kompetent.

Wohin mit den Händen?

In die Hosentaschen oder – noch schlimmer – mit verschränkten Armen unter den Achselhöhlen verstecken? Bitte nicht! Nutze deine Hände lieber, um mit deutlichen Gesten den Kernpunkt auf der jeweiligen Slide zu verdeutlichen. Male zum Beispiel mit den Händen einen Berg in die Luft, wenn es um ein Hindernis geht. Als Ruheposition der Hände empfiehlt es sich, diese locker vor dem Bauch zusammenzuführen. Halte aber ein wenig Abstand zum Körper, da du so mehr Raum einnimmst und selbstsicherer wirkst.

Bewge dich bewusst!

Wie ein aufgeschrecktes Huhn von A nach B zu wandern, während du deinen Vortrag hältst, kann zwar für dich entspannend wirken, doch bei deinem Publikum erreichst du so das absolute Gegenteil. Keine Sorge. Du musst nicht wie eine Salzsäule auf der Bühne stehen, doch wenn du dich bewegst, dann verleihe dieser Aktion einen Sinn. So kannst du mit einem bewussten Positionswechsel einen anderen Blickwinkel zum Kernthema der Präsentation verbildlichen. Oder dein Publikum ein wenig herausfordern, wenn du ein paar Schritte auf sie zumachst.

FolienWerke Tipp: Lese dich schlau & übe!

Bücher, Videos und Seminare zur Körpersprache gibt es unzählige. Und es ist erstaunlich, was diese alles preisgeben! Eine echte Koryphäe in Sachen non-verbale Kommunikation ist Samy Molcho. Von ihm gibt es wirklich geniales Literatur- und Filmmaterial, das dir ganz bestimmt – und im wahrsten Sinne des Wortes – die Augen öffnet. Wichtig ist, dass du deine Körpersprache übst (egal, ob vor dem Spiegel, vor der Video-Kamera oder vor Freunden) und im Alltag ganz bewusst darauf achtgibst.

 

Achtest du bei deinen Vorträgen auf deine Körpersprache? Und worauf legst du ganz besonders Wert? «Liest» du bewusst die Körpersprache anderer Redner bei Präsentationen? Hast du vielleicht ein paar Buch- und/oder Seminarempfehlungen zur Körpersprache? Nutze die Kommentar-Box unter diesem Artikel. Ich bin für jeden Input zum Thema dankbar.


Michael

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