23. November 2018 · Ellen Riesterer

die100!

Storytelling – Hauche deiner Präsentation Leben ein! - #8

Eine gute Geschichte fesselt, macht Kompliziertes greifbar und weckt Emotionen. Kein Wunder also, dass das «Storytelling» eines der mächtigsten Werkzeuge ist, das Ihnen bei Ihrer Präsentation zur Verfügung steht. Hier ein paar Tipps zum Storytelling in Präsentationen.

Eine gute Geschichte fesselt, macht Kompliziertes greifbar und weckt Emotionen. Kein Wunder also, dass das «Storytelling» eines der mächtigsten Werkzeuge ist, das Ihnen bei Ihrer Präsentation zur Verfügung steht. Hier ein paar Tipps zum Storytelling in Präsentationen.

Wie du Storytelling mit deiner Präsentation verwebst.

Jeder Mensch hört gerne Geschichten. Egal, ob 4 oder 40 Jahre alt. Egal ob Europäer, Asiate oder Afrikaner. Egal ob Frau oder Mann. Egal, ob der Zuhörer im oberen Management tätig ist oder am Fliessband steht. Eine gute Geschichte fesselt, macht Kompliziertes greifbar und weckt Emotionen. Kein Wunder also, dass das «Storytelling» eines der mächtigsten Werkzeuge ist, das dir bei deiner Präsentation zur Verfügung steht. Hier ein paar Tipps zum Storytelling in Präsentationen.

Die Geschichte von Bill und dem toten Pferd

Bill will Geld machen. Sein Plan ist es, ein Pferd bei einem benachbarten Bauern zu kaufen und mit ordentlichem Gewinn bei der kommenden Pferdeauktion in der Stadt zu verlosen. Gesagt – getan! Er einigt sich mit dem Bauern auf einen Preis von 100 Dollar und vereinbart, das altersschwache Pferd am nächsten Tag zu holen. Leider stirbt der Gaul in der Nacht. Der Bauer hat das Geld vor lauter Kummer gleich im Saloon in Whisky investiert, und Bill bleibt nichts weiter übrig, als die leiblichen und vermeintlich wertlosen Überreste des Vierbeiners.

Zwei Tage später trifft der Bauer Bill, der mit funkelnagelneuen Klamotten und prall gefüllter Geldbörse daherkommt. Stolz erzählt Bill, dass er das tote Pferd für satte 998 USD verkauft habe. Und zwar in Form von 500 Losen zu je zwei Dollar! Der Gewinner hat sich natürlich beschwert, dass das Pferd tot sei, aber dem habe er einfach die zwei Doller zurückgegeben.

Diese Geschichte gilt als Vorzeige-Parabel, die die Entstehung der Finanzkrise beschreibt. Anstatt also das Publikum gleich zu Beginn mit öden Zahlenbeispielen, Hochrechnungen und Fachausdrücken zu bombardieren, bediente sich der vortragende Ökonom dieser simplen, einleuchtenden Geschichte. Er weckte teils Belustigung, teils Empörung. Aber alle Anwesenden waren voll dabei, aufmerksam und gespannt, was der Experte noch zu sagen hatte.

Wie funktioniert Storytelling in der Präsentation?

Die Grundidee jeder Geschichte ist es, Emotionen auszulösen. Es gilt also, die Informationen und Kernaussagen deiner Präsentation in packende Geschichten zu verweben. Du möchtest bei deinem Publikum Reaktionen hervorrufen. Egal, ob Lachen, Empörung, Gänsehaut oder Bauchweh.

Der wichtigste Tipp in Sachen Storytelling ist es, dein Publikum zum Mittelpunkt deiner Präsentation, beziehungsweise deiner Geschichten, zu machen!

Setze das Publikum in die Rolle einer der Charaktere deiner Geschichte: «Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten ein altes Pferd, das sie verkaufen möchten …»

Präsentationsaufbau = Erzählschema

Anfang – Mittelteil – Ende

So wie du deine gesamte Präsentation strukturierst, solltest du auch das Storytelling angehen. Zudem solltest du in deiner Geschichte noch zwei Wendepunkte einbauen, die als Überleitung von einem Hauptteil zum nächsten dienen:

Anfang – Wendepunkt – Mittelteil – Wendepunkt - Ende

Ein Beispiel:

Man kann Steve Jobs mögen oder auch nicht. Was man ihm aber neidlos anerkennen muss, war sein Talent, seine Zuhörerschaft zu begeistern. Legendär war seine Keynote, in der er das erste iPhone präsentierte. Auch Jobs machte sich das Storytelling zu nutze.

Anfang:

Jobs erzählte seinen Zuhörern, dass er sich schon seit zwei Jahren auf diesen Augenblick freue. Warum? Er zeigte auf, was der Smartphone-Markt derzeit bietet (was bereits ist).

Wendepunkt #1:

Dann kündigte er an, dass ab und zu mal ein revolutionäres Produkt auftaucht, das alles verändert (was sein kann). Vorhang auf für das iPhone!

Mittelteil:

Hier wechselte Jobs laufend von dem was ist (z. B. Smartphones, die gar nicht so smart sind und sich schwierig bedienen lassen), zu dem was sein kann: Den grossartigen Innovationen des iPhones! Somit hielt er sein Publikum ständig gefangen, würzte das Ganze mit kleinen Anekdoten aus seiner Studienzeit, bestellte auf seinem iPhone zwischendurch mal eben 400 Coffee-to-go bei Starbucks, usw.

Wendepunkt #2:

Jobs redete zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vom neuen iPhone, sondern von «eurem neuen iPhone». Er gab quasi an, was geschehen muss, was getan werden soll, welche Veränderungen nötig sind.

Ende:

Hier belohnst du deine Zuhörer (im besten Fall) mit Erleuchtung! Das Publikum hat deine Idee verstanden und angenommen. Es möchte in Aktion treten.

Jobs erinnerte an dieser Stelle an die Innovationskraft von Apple und legte das Versprechen ab, dass das Publikum auch weiterhin neue, revolutionäre Apple Produkte erwarten kann. Er hinterlässt es in Vorfreude auf die Zukunft mit ihren neuen iPhones.

Steve Jobs würde sich auch heute noch ganz bestimmt über die euphorischen Scharen von Apple-Fans freuen, die sich religiös in langen Schlangen die Beine in den Bauch stehen, sobald ein neues Apple-Produkt das Licht der Welt erblickt.

Was ist mit dir? Nutzt du Storytelling für deine Präsentationen? Ich freu mich über deinen Kommentar!


Ellen

Autor:in

Ellen

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